Ein Autor erzählt: Das musst du wissen, wenn du die Selfpublisherwelt betreten möchtest!
Roger Garas hat Maschinenbau studiert und arbeitet heute als Projektleiter für ein süddeutsches Mittelstandsunternehmen – und nebenbei schreibt er aufrüttelnde, spannende Thriller! In diesem Blogbeitrag erzählt er über seine eigenen Erfahrungen als Selfpublisher und gibt gute Tipps für andere Autor*innen, die ihre Bücher als Hörbücher veröffentlichen möchten.
Hallo, meine Name ist Roger Garas, ich habe meinen Politthriller „Ray – Stadt des Widerstands“ Mitte des Jahres mit Saga Storify vertonen lassen und bin schlichtweg begeistert. Aber von Anfang an:
Vor einiger Zeit, ich weiß nicht mehr so genau warum, habe ich begonnen ein Buch zu schreiben, in dem eine nationalistische Partei die Macht in Deutschland übernommen hat und das Land mit Gewalt und Terror beherrscht. Zwei Freunde lehnen sich – mehr oder weniger freiwillig – dagegen auf. Natürlich habe ich schnell davon geträumt, diese Geschichte einem breiten Publikum zugänglich zu machen. „Ray“ ist inzwischen auch veröffentlicht und verkauft sich zu meiner großen Freude sogar.
Eigentlich ist mir die Welt der Buchverlage völlig fremd und so habe ich sehr viel Zeit mit dem Suchen eines Verlages verbracht, nachdem die erste Version des Manuskripts fertiggestellt war. Glücklicherweise hat mich eine Agentur unter Vertrag genommen, „Ray“ lektoriert und mir die Schwachstellen meines Manuskripts aufgezeigt. Aber letztendlich hat auch die Agentur keinen Verlag für das Buch finden können und um ganz ehrlich zu sein, wäre ich auch jetzt noch lieber bei einem Verlag, anstatt das Buch als Selfpublisher zu vermarkten.
Während Hörbücher also an mir nahezu komplett vorbeigegangen sind, sind sie das Segment im Buchmarkt, das in den letzten Jahren einen Wachstum erfahren hat. Als mich, noch vor der Veröffentlichung meines Romans, die ersten Fragen »Gibt es auch ein Hörbuch?« erreichten, konnte ich mir das nicht vorstellen.
ABER: Das Selfpublishing bietet unendliche Freiheiten. Niemand außer mir selbst entscheidet über Titel, Cover, Text, Erscheinungsdatum, … Ist ein Verlag im Boot hat er die Hoheit über alle Themen. Das Marketing kann ich betreiben, ganz wie es mir beliebt und ich muss im Voraus von Veranstaltungen keine Rücksprache mit dem Verlag halten. Und – was für mich völlig überraschend war – das Veröffentlichen eines Buches ist wirklich günstig und unkompliziert. Es müssen keine Auflagen von ein paar hundert Stück gedruckt werden. Es gibt diverse Anbieter, die selbst bei nur einer Bestellung ein einzelnes Buch über Nacht drucken und am nächsten Tag versenden. Man muss als Selfpublisher kein finanzielles Risiko eingehen und kann trotzdem über alle Kanäle vertreiben: Amazon, Thalia, lokaler Buchhandel, … schlichtweg überall!
Listen to Me: Warum du dein Buch als Hörbuch rausbringen solltest
ABER – Teil 2: Die unendlichen Freiheiten führen natürlich auch zu vielen Aufgaben, will man als Selfpublisher Erfolg haben. Das Marketing ist da sicherlich der größte Knackpunkt. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten, allen voran Social Media. Wer sich ohnehin auf den bekannten Plattformen fühlt wie ein Fisch im Wasser, für den ist Selfpublishing vielleicht sogar genau das Richtige. Ich hingegen tue mich da ein wenig schwer und daher wäre für mich ein Verlag wahrscheinlich doch die bessere oder angenehmere Variante gewesen.
Eines war für mich aber schnell klar, egal ob mit Verlag oder ohne: Die Krönung wäre es, wenn „Ray – Stadt des Widerstands“ als Hörbuch erscheinen würde. Nicht nur in meinem Freundeskreis ist die Zahl derer, die wenige Bücher lesen, aber gerne Podcasts und Hörbücher hören, ziemlich groß. Im Austausch mit anderen Autor*innen habe ich dann den Tipp Saga Storify bekommen und mich einfach beworben. Als ich dann die Zusage bekommen habe, war ich überglücklich. Dann ging alles rasend schnell und die Arbeit mit Hörbuchlektorin Monika war sehr unkompliziert und das Ergebnis, hörbar u.a. bei Spotify und Audible, begeistert mich nach wie vor. Einziger Wermutstropfen ist, dass ich bei einigen Wörtern, die spezielle Aussprachen haben, nicht im Voraus darauf eingegangen bin. Von Hörer*innen wurde mir aber auch berichtet, dass das nur mir auffallen würde.
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Zu meinem Erstaunen hat das Thema Saga Storify in der Diskussion mit anderen Schriftsteller*innen durchaus verschiedene Emotionen hervorgerufen. Einige äußerten sich insofern, dass das System nicht transparent genug sei. Dieses Argument stimmt nur bedingt, da Saga Storify ein klares Angebot mit einem klaren Vertrag macht. Wahrscheinlich sind Autor*innen, die von ihren Büchern leben müssen, anders gepolt. Ich für meinen Teil habe mit Saga Storify einen Partner gefunden, der mir das finanzielle Risiko nimmt und mir trotzdem die Möglichkeit bietet, ein professionelles Hörbuch auf allen wichtigen Plattformen zu haben. Und ganz ehrlich: Sagen zu können „Hör dir doch mein Buch einfach auf Spotify an“ hat mir schon ganz schön viel Anerkennung beschert und lässt mich immer wieder auf Wolke Sieben schweben.
Rückblickend muss ich sagen, obwohl ich für mein Printbuch lieber den Weg mit einem Verlag gegangen wäre, bin ich doch sehr glücklich über die Reise, die ich bisher mit „Ray“ erlebt habe. Mit dem eigenen Veröffentlichen von eBook und Paperback war es schon spannend. Der Höhepunkt bisher ist aber, das eigene Hörbuch anhören zu dürfen. Das kann ich wirklich allen Autor*innen nur ans Herz legen! 😊