Yvonne Wundersee: Gebt Eurer Geschichte eine Stimme!
Yvonne Wundersee fing mit ihrer Karriere als Autorin relativ spät an, 2021 brachte sie den ersten Teil ihrer Fantasyreihe „Das Erbe der Lilith“ heraus und jetzt sind drei weitere auf dem Weg. Die Fantasyautorin schreibt fantastische Geschichten, die ihre Leser*innen in atemberaubende Welten entführen. In diesem Beitrag erzählt sie über die finanziellen Herausforderungen, die mitfolgen, wenn man Hörbücher veröffentlichen möchte, und wie sie damit gelungen ist, ihre Bücher in Hörbücher zu umwandeln.
Hallo, ich bin Yvonne Wundersee, spätberufene Autorin, die im Genre Fantasy spannende Geschichten schreibt und ihre Leserinnen und Leser in neue Welten entführt.
Im April 2021 brachte ich den ersten Teil meiner Fantasyreihe „Das Erbe der Lilith“ im Selfpublishing heraus. Inzwischen sind vier Bücher dieser Reihe sowohl als eBook, als auch als Taschenbuch im Buchhandel erhältlich. Drei weitere sollen bis Ende 2023 folgen. Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden diese Reihe keinem Verlag anzubieten, weil einfach zu viel von mir selbst in jeder Zeile steckt. Ich wollte weder Rechte abgeben, noch jemand anders Titel und Cover aussuchen lassen. Mein Buch – meine Entscheidungen!
Natürlich waren die Kosten für die Veröffentlichungen immens. Für Cover, Lektorat und Korrektorat habe ich für die vier Teile inzwischen ungefähr 5.300 Euro investiert. Und sind wir doch mal ehrlich, im Selfpublishing muss man sehr viel Glück haben, um diese Kosten durch Verkäufe wieder herauszubekommen, wenn man nicht gerade Marah Woolf heißt und einen Bestseller nach dem anderen schreibt. Trotzdem würde ich es rückblickend nicht anders machen und bin stolz auf das was ich erreicht habe.
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Ein großer Traum war von Anfang an mein Buch als Hörbuch vertonen zu lassen. Ich selbst lese kaum noch selbst, außer vielleicht als Testleser für liebe Autorenfreundinnen. Ein schönes Hörbuch versüßt mir die lästige Hausarbeit oder unterhält mich auf fast allen längeren Autofahrten. Ich liebe es einfach durch tolle Sprecherinnen in die Geschichte gezogen zu werden. Die Nachfrage in einigen hiesigen Tonstudios brachte allerdings schnelle Ernüchterung. Mindestens 3.000 Euro sollte die Produktion eines Buches kosten und ich wusste ja schon, dass es einmal sieben Teile werden sollten. Niemals hätte ich mir 21.000 Euro leisten können, mit der Gefahr im Nacken, dass mein Hörbuch nicht genügend Fans findet und ich auf den Kosten sitzenbleibe. Ich war traurig und kurz davor diesen Traum aufzugeben. Die Werbung von Saga Storify auf Facebook kam hier wie ein Wink des Schicksals.
Am 21. Dezember habe ich mein Exposé und mein Manuskript eingereicht und gehofft. Meine Geduld wurde lange strapaziert. Am 29. April hat mein Freudenschrei sicherlich die komplette Nachbarschaft aufschrecken lassen. Saga wollte nicht nur ein Buch von mir vertonen, sondern alle drei, bis dahin veröffentlichten Titel.
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Nach der Vertragsunterzeichnung ging alles unglaublich schnell. Trotzdem habe ich mich nie überrumpelt gefühlt und wurde immer umfassend beraten. Bei jedem Produktionsschritt räumte mir Monika, für mich das Herz meiner Produktion und Audiobook Editor, ein Mitspracherecht ein. Meine Geschichte bekam ein neues Cover, das den Charakter meines Buches und seinen Wiedererkennungswert noch mehr steigert. Die Auswahl an Sprecherinnen hatte es in sich. Jede war gut. Ich habe Kriegsrat mit meiner Familie und mit Freundinnen gehalten, aber eigentlich stand meine Wahl vom ersten Ton an fest. Nur Mona Fischer konnte mich zu 100% überzeugen. Ihre starke, angenehme Stimme hat mich sofort verzaubert. Sie war meine Lizzy.
Während sie das Hörbuch eingesprochen hat, blieben wir stetig in Kontakt. Ich stand ihr bei Fragen zur Aussprache von bestimmten Begriffen immer zur Verfügung. Wir waren auf einer Wellenlänge und ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, dass sie mein Buchbaby genauso mag, wie ich es tue. Ich glaube, auch deshalb ist dieses Hörbuch auch so gut geworden. Meine Geschichte hat eine Stimme bekommen und kann nun zu den vielen Menschen gehen, die sie liebend gern lesen würden, aber die Zeit dazu nicht haben.
Ich lese immer wieder, dass Autoren Kommentare unter den Werbevideos von Saga abgeben: „Das kann nicht echt sein. Niemand verschenkt Geld“. Darauf antworte ich gern: „Saga verschenkt kein Geld, sondern sie investieren in Geschichten an die sie glauben. Sie vertonen nicht jedes Buch, das stimmt. Es muss Potenzial haben, um auf dem Markt gewinnbringend angeboten zu werden. Aber wenn du die Zusage erhältst, dann glaubt Saga an dich! Sie sind sich sicher, dass sie mit deiner Geschichte als Hörbuch, nicht nur die Produktionskosten wieder einspielen, sondern auch darüber hinaus Gewinn machen. Davon lebt das Konzept von Saga, aber es profitieren alle Beteiligten. Eine tolle Win-Win-Situation ohne finanzielles Risiko für den Autor oder die Autorin. Ich kann nur jedem raten: Versucht es und gebt Eurer Geschichte eine Stimme!